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Stellungnahme über die Sinnhaftigkeit von „Sitzbänken“ in Dörfern!

Gestaltung des öffentlichen Lebens und Anteil am sozialen und gesellschaftlichen Leben durch Sitzgelegenheiten in einem Dorf.

Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum eines Dorfes sind von erheblicher daseinsvorsorglicher Bedeutung.

In Bezug auf den demographischen Wandel sind ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen
zunehmend darauf angewiesen, dass ihre Lebensräume barrierefrei gestaltet sind.

Kommunen sind verpflichtet, durch staatliche Fürsorgemaßnahmen die Bewältigung der natürlichen Lebensbedürfnisse seiner Einwohner: innen zu fördern. (Sozialstaatsprinzip Art. 20/28 GG) 

Sitzgelegenheiten und der Aufenthalt im öffentlichen Raum dienen in einem Dorf zunehmend der
Förderung von sozialen Begegnungen, pflegen von Kontakten (für gute Nachbarschaften und
gegenseitige Hilfen), verweilen, erholen, Natur erleben, spielen und sportlichen Aktivitäten für alle
Einwohnerinnen und Einwohner eines Dorfes. 

Öffentliche Freizeit- und Erholungsflächen (Parks und Grünanlagen) wie im städtischen Raum sind in
der Regel nicht vorhanden. Die Entfernungen dorthin sind unzumutbar.
Um sich die Beine zu vertreten oder frische Luft, die Natur und Sonne zu genießen wird niemand z.B. zum Bürgerpark oder zum Schäferbruch nach Wittenburg gehen, laufen oder fahren. Zudem fehlt dafür die Realisierung von Angeboten an öffentlichen Verkehrsmitteln (Vergleichbar zu einer Region mit regelmäßigem Stadtverkehr.).

Hier sei noch erwähnt, dass man in einer modernen Stadtentwicklung bereits in jedem Stadtteil
Freizeitflächen und Erholungsräume mit Sitzgelegenheiten vorfindet. Vergleichbar mit einem Dorf gibt
es auch dort in der Regel zentrale Treffpunkte, kulturelle Gewohnheiten oder feste Bestandteile wie
z.B. Grünflächen an oder vor öffentlichen oder historischen Gebäuden sowie (meistens) Sportplätze.

Beispiel: In Dodow werden zusätzlich die Fahrradwege nach Lehsen und nach Waschow sowie der Waldweg nach Ziggelmark durch nahezu alle Altersgruppen von Einwohnern des Dorfes, aber auch aus den Nachbarorten und Touristen, frequentiert.
Sie beleben den Bereich durch Walking, Fahrrad fahren oder einfach nur spazieren gehen oder joggen, Hundebesitzer mit Dog Walking und Kinder-und Jugendliche mit Inline Skates oder Roller blades.

In nahezu jeder Straße von Dodow leben Senioren mit zunehmendem Alter. Nicht alle sind fit, aber sie haben alle das Recht gesellschaftliche Teilhabe zu erleben.

Zum Beispiel wurde eine gehbehinderte Seniorin gesehen, die sich am Briefkasten festhielt, um Rast zu machen. Eine Einwohnerin berichtete, ihr Mann musste sich zwischenzeitlich auf den Boden hinlegen, weil es keine Rastmöglichkeit, wie eine Bank gab. 

Eine Bank fördert das Kennenlernen von Nachbarn und sie unterstützt gute Gespräche untereinander,
die zur Nachbarschaftshilfe führen kann. 

Das Aufstellen von Bänken im Dorf wäre eine einfache
Maßnahme, allen Einwohner*innen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu unterstützen.
Insbesondere die Corona Virus Krise zeigt wie wichtig soziale Kontakte und wie wichtig Treffpunkte im Freien sind, um sich zu begegnen und Befindlichkeiten auszutauschen. 

Die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung an der Beschaffung kann durch die Bürgermeister veranlasst werden. Eine Spendensammlung kann auch kommunal durch einen Beschluss der Gemeindevertretung unterstützt werden. (Schweriner Kommentierung der Kommunalverfassung des Landes M-V Abschn. Seite 332)

Andrea Wichmann